10 Jahre Sterbebegleitung in Siegen
Die Ambulante ökumenische Hospizhilfe Siegen e.V. feiert Jubiläum
„Wir sind bereits einen langen Weg in der Geschichte der Hospizbewegung mitgegangen.“ Mit diesen Worten begrüßte Gerrit Ebener-Greis, die 1. Vorsitzende der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. das Publikum zum 10-jährigen Jubiläum. Rund 100 geladene Gäste kamen zur Feierstunde der ältesten Hospizinitiative im Kreis Siegen-Wittgenstein ins St. Marien-Krankenhaus.
In den Grußworten von Pfarrer Wolfgang Winkelmann, Aufsichtsratsmitglied des St. Marien-Krankenhauses und Vertreter der katholischen Kirche, des Bürgermeisters der Stadt Siegen, Ulf Stötzel, der Synodalassessorin Pfarrerin Annette Kurschus des ev. Kirchenkreises Siegen und von Hubert Berschauer, Vorsitzender des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein wurde die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements dieses wichtigen Angebotes für die Bevölkerung der Stadt Siegen und Umgebung hervorgehoben.
„Mit einer Gruppe von drei Frauen haben wir damals die Arbeit begonnen. Heute gibt es mittlerweile dreißig Ehrenamtliche, die sterbenden Menschen zuhause beistehen“, resümierte Dr. Hans Günter Scheuer in seinem Vortrag zur Geschichte der Hospizhilfe. Seit zehn Jahren werden Ehrenamtliche für die Begleitung von Sterbenden und deren Angehörigen ausgebildet. Die Idee zur Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen hatten 1994 zwei Pfarrer, Reinhold Lieske, früherer Pastor in der ev. Nikolaikirchengemeinde und der ev. Krankenhausseelsorger des St. Marien-Krankenhauses, Dr. Hans Günter Scheuer.
Die Begleitung orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen des Sterbenden und seinen Angehörigen. Diese stehen im Vordergrund der Begleitung und nicht weltanschauliche oder religiöse Anliegen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospizhilfe selbst ist der christliche Glaube ein wichtiges Fundament in ihrer täglichen Arbeit. Wichtig dabei ist das ökumenische Grundprinzip, das schon im Vereinsnamen zum Ausdruck kommt. „Von Beginn an versteht sich die Hospizhilfe als ökumenisch und vereint somit die evangelischen und katholischen Christen im Dienst am Nächsten“, so Dr. Scheuer weiter.
Im Anschluss zeigte Dr. Klaus Kayser, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Hospizbewegung für das Erzbistum Paderborn, in seinem Vortrag dem interessierten Publikum „Wege aus der Sprachlosigkeit“ auf. Anhand von Bildern, Musik oder Gedichten gelingt es, hilfreiche Begegnungen mit Sterbenden auch dort herzustellen, wo die normale Sprache versagt. „In einer Gesellschaft, in der aus unterschiedlichen Gründen Worte vielfach nicht mehr taugen, Wesentliches, von Herzen Kommendes zu übermitteln, können Musik, Poesie und Bilder Begegnungsmöglichkeiten eröffnen, Wege zu gemeinsamen Erleben bieten, die mit den üblichen Verständigungsmitteln kaum noch gelingen“, so Dr. Kayser.
Unser 10-jähriges Jubiläum
Bilder und Texte zum 10-jährigen Jubiläum (1994-2004)
für all diejenigen, die nicht dabei sein konnten.
Der Anfang
Alles ist vorbereitet, Haben wir auch an alles gedacht?
die Gäste können kommen.
Hoffentlich klappt alles.
Unser Paar der ersten Stunde Die Gäste sind gekommen, es kann losgehen
Marlies Steinbrück und
Hans Günter Scheuer
Sind sie nicht schick?
1.Teil
Sie eröffnete die Jubiläumsfeier und begrüßte alle Gäste, insbesondere die Vertreter aus Politik, Kirche, Krankenhausverwaltung und Sozialer Einrichtungen. ”Unsere oberste Aufgabe ist es, die Würde des individuellen Menschen zu erhalten und ihm ein Sterben zu Hause zu ermöglichen.”
Ihm war es ein persönliches Anliegen, die Glückwünsche der Stadt Siegen zu überbringen.
Für Pfarrer Winkelmann ist der christliche Glaube eine Kraftquelle im Angesicht von Sterben und Tod. Er verwies auf die enge Beziehung und die gute Zusammenarbeit zwischen der ambulanten Hospizhilfe, den Pflegeheimen und dem St.Marien-Krankenhaus hin.
Herr Berschauer verdeutlichte in seiner Rede, dass die Arbeit der Hospizhilfe gewissermaßen ein Kontrastprogramm zum gesellschaftlichen Umbruch ist, denn für sie gilt: ”Nicht durch die Hand eines Menschen, sondern an der Hand eines Menschen sterben.”
Ein dickes Lob für alle ehrenamtlichen HospizhelferInnen ”Ich habe Hochachtung vor Menschen, die da bleiben, nicht weglaufen und bis an die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit gehen”
Er brachte als symbolische Zeichen 3 Steine aus der Hospiz-Schatztruhe mit, die für ihn die Eckpfeiler unserer ambulanten Hospizarbeit sind MUT, VERTRAUEN und ACHTSAMKEIT.
Pause
Für das leibliche Wohl unserer Gäste war bestens gesorgt , denn die Küche des St.Marien-Krankenhauses servierte uns ein für das Auge und den Gaumen tolles Buffet.
Die angeregten Diskussionen unserer Gäste in der Pause, lassen das Interesse und die Bedeutung unserer ambulanten Hospizarbeit in den letzten 10 Jahren erkennen.
2. Teil
”Wege aus der Sprachlosigkeit”
Mediengestützter Vortrag von Herrn Klaus Kayser, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Hospizbewegung für das Erzbistum Paderborn
KUNST, POESIE UND MUSIK sind Wege aus der Sprachlosigkeit.
In einem sehr bewegenden Vortrag, unterlegt mit Bildern von Arbeiten der Bildhauerin Käthe Kollwitz, mit Texten von R. M. Rilke und Musik von Vivaldi u.a. wurden die Zuhörer angeregt, über ihre eigene Sterblichkeit ein wenig nachzusinnen und dabei vielleicht zu spüren, ob beim Betrachten des einen oder anderen Bildes, beim Hören des einen oder anderen Textes, oder des einen oder anderen Musikstückes, ein Augenblick da ist, wo anstelle der sonst vorherrschenden Sprachlosigkeit, im Angesicht von Sterben und Tod, doch ein wenig Zuversicht, Vertrauen und Hoffnung wachsen kann.
Ende der Veranstaltung um 17.00 Uhr
Eine gelungene Veranstaltung ist zu Ende. Es hat alles prima geklappt. Ein herzliches Dankeschön an Schwester Reinharda vom St.Marien-Krankenhaus für die Unterstützung bei der Vorbereitung und die tolle Gastfreundschaft. Wir kommen gerne wieder !